Der Uexküllsche Adelshof ist als vollständige Anlage mit Umfassungsmauern und Hof, Nebengebäuden, Hochgarten und Gewölbekellern erhalten.
Im Zuge einer Renovierung im Jahre 1998 richteten die damaligen Planer die Heizungszentrale im dafür ungeeigneten Dachraum ein. Bei niedrigen Außentemperaturen versagte die mangelhafte thermische Hülle des Heizungsraumes und es entstand ein kapitaler Wasserschaden vom Dach bis zum Keller.
Es war notwendig, umgehend eine Reihe von Notmaßnahmen zur Verhinderung von Schimmelrasen, Salzausblühungen und Holz schädigenden Pilzen einzuleiten:
- Austrocknen der Fachwerkwände, Lehmfüllungen, Bodendielen und Deckenschüttungen
- Entfernen der versumpften Gewölbeschüttungen
- Austrocknen des durchnässten Bruchsteinmauerwerks durch Mikrowellentrocknung
- Ersatz der wegen der Feuchtigkeit gerissenen Schlossdielen
- Rückbau und Wiedereinbau z. B. der Bäder und Vertäfelungen
- Wiederbeschaffung von historischen Baumaterialien zur Ergänzung des Bestands
Der Architekt und der Sachverständige stellten bei den Notfall-Untersuchungen fest, dass bei der mangelhaften Sanierung in 1998 neue Bauteile des Dachstuhls in bereits völlig zerstörte Holzbalken und Balkenköpfe eingebunden wurden. Eine sichere Lastabtragung war nicht gewährleistet.
Weitere Maßnahmen zur Erhaltung der bedrohten Anlage werden notwendig:
- Ersatz von zerstörten Konstruktionselementen im Traufbereich
- Ansetzen von neuen Balkenköpfen im Auflagerbereich bei gleichzeitiger Erhaltung der Stuckdecken (zum Teil mit traditionellen Holzverbindungen, zum Teil mit vergossenen Glasfaserdübeln)
- An schwierigen Stellen Anwendung des Beta-Verfahrens (Holzprothesen aus Kunstharz)